Solarthermie-FAQ

Solarthermie-FAQ

Fragen und Antworten zur Solarthermie

  • Wie funktioniert eigentlich eine Solar­thermie­anlage?
  • Kann man mit Solar­thermie­anlagen auch heizen?
  • Was ist die richtige Größe für eine Solar­thermie­anlage bei einem Ein­familien­haus?
  • Ist mein Dach überhaupt für eine Solar­thermie­anlage geeignet?
  • Sind Flach- oder Vakuum­röhren­kollektoren besser?
  • Sind Solar­thermie­anlagen nicht immer noch viel zu teuer?
  • Wie funktioniert eigentlich eine Solar­thermieanlage?
    Solarthermie

    Das Herzstück einer Solarthermie­anlage ist immer ein solarthermischer Kollektor. Der Kollektor wandelt Solarstrahlung in Wärme um. In Deutschland sind solarthermische Anlagen zur Trinkwasser­erwärmung am meisten verbreitet. Eine Pumpe befördert dabei eine Wasser-Frostschutzmischung durch den Kollektor. Die Kollektorwärme wird dann über einen Wärmetauscher an einen Trinkwasser­speicher abgegeben. Reicht das Angebot an Sonnenenergie nicht aus, kann das Trinkwasser über einen zweiten Wärmetauscher durch ein konventionelles Heizsystem nacherhitzt werden.

    Kann man mit Solar­thermie­anlagen auch heizen?

    Üblicherweise werden Solarthermie­anlagen in Deutschland erst einmal zur Trinkwasser­erwärmung genutzt. Bei der Installation von mehr Kollektoren eignen sich Solarthermie­anlagen auch zur Heizungs­unterstützung. Es wurden auch schon Anlagen in Deutschland und in der Schweiz installiert, die den kompletten Heiz- und Warmwasserbedarf von Ein- und Mehrfamilien­häusern sicherstellen. Dafür ist aber ein sehr großer Wärmespeicher nötig, der Wärme aus dem Sommer im Winter zur Verfügung stellt.

    Was ist die richtige Größe für eine Solar­thermie­anlage bei einem Ein­familienhaus?
    Solarthermie

    Die Größe der Solarthermie­anlagen hängt vom gewünschten solaren Deckungsgrad ab. Anlagen zur alleinigen Trinkwasser­erwärmung legt man aus wirtschaftlichen Gründen in Deutschland so aus, dass sie zwischen 50 und 60 Prozent des Warmwasser­bedarfs decken können. Dafür reichen etwa 1 bis 1,5 Quadratmeter an Flachkollektorfläche pro Person, bei Vakuumröhren etwa 25 Prozent weniger. Der Trinkwasser­speicher sollte etwa 75 Liter pro Person umfassen. Soll die Anlage auch zur Heizungsunterstützung dienen, sind 8 bis 16 Quadratmeter Flach­kollektorfläche und 500 bis 1500 Liter Speichervolumen bei 100 Quadratmetern Wohnfläche sinnvoll. Eine Detailauslegung kann über Anlagen­anbieter oder durch entsprechende Simulations­programme erfolgen.

    Ist mein Dach überhaupt für eine Solar­thermie­anlage geeignet?

    Die meisten Dächer bieten gute Voraussetzungen für Solarthermie­anlagen. Ab einer verfügbaren Fläche von 4 Quadratmetern lassen sich Solarthermie­anlagen installieren. Optimal sind in Deutschland Dach­ausrichtungen von Südost bis Südwest bei einer Neigung zwischen 20 und 60 Grad. Aber auch andere Dächer sind durchaus nutzbar. Ein West- oder Ostdach mit einer Neigung von 45 Grad liefert immer noch etwa 80 bis 85 Prozent des Ertrags von optimal ausgerichteten Süddächern. Der Minderertrag lässt sich durch eine geringfügig größere Kollektor­fläche kompensieren. Eine andere Lösung ist, Kollektoren an der Südfassade zu montieren.

    Sind Flach- oder Vakuum­röhren­kollektoren besser?
    Solarthermie

    Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Im weltweit größten Kollektormarkt in China werden überwiegend Vakuum­röhren­kollektoren genutzt, in Deutschland hingegen Flachkollektoren. Vakuum­röhren­kollektoren erreichen in den Übergangs­zeiten und im Winter höhere Wirkungsgrade. Das ist wichtig, wenn die Kollektoren den gesamten Wärmebedarf oder zumindest einen großen Teil über das ganze Jahr decken sollen. Dafür sind Vakuum­röhren­kollektoren deutlich teurer als Flachkollektoren. Beim Einsatz von Vakuum­röhren­kollektoren kann die Kollektor­fläche zwar kleiner ausfallen als bei Flachkollektoren, das kompensiert aber nicht immer die Kostennachteile.

    Sind Solar­thermie­anlagen nicht immer noch viel zu teuer?

    Die Antwort hängt davon ab, an welchen Ölpreis in den nächsten 20 Jahren Sie glauben. Solarthermieanlagen können nur in wenigen Einzelfällen konventionelle Heizungssysteme vollständig ersetzten. Meist sparen sie nur Brennstoffe ein. Daher ist der Brennstoffpreis entscheidend für die Wirtschaft­lichkeit. Während bei Brennstoff­preisen weitere Kostenexplosionen in den nächsten Jahren wahrscheinlich sind, verursachen Solarthermie­anlagen in ihrer Lebensdauer kaum Folgekosten. Seit einiger Zeit wird in Deutschland auch die Installation von Solarthermieanlagen durch Zuschüsse gefördert. Insofern bleiben selbst bei niedrigen Ölpreisen eventuelle Mehrkosten von Solarthermieanlagen überschaubar. Für die Umwelt und den Klimaschutz rechnen sich Solarthermieanlagen auf jeden Fall. Und das gute Gefühl bei einer Dusche mit Warmwasser aus Ihrer Solaranlage gibt es kostenlos dazu.

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