Erneuerbare Stromerzeugung in Deutschland

Erneuerbare Stromerzeugung in Deutschland

Der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromerzeugung ist in den letzten Jahren beeindruckend gestiegen. Für das Erreichen der Klimaschutzziele erfolgt der Ausbau allerdings immer noch zu langsam.

Überblick

Der Anteil erneuer­barer Energien am deutschen Brutto­strom­verbrauch hat im Jahr 2022 über 46 Prozent erreicht. Dies waren vier Prozentpunkte mehr als 2021. Dies lag einerseits an günstigem Wetter für Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Andererseits wurde im Schatten der Energiekrise auch weniger Strom verbraucht.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien kann mittlerweile auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Für einen wirksamen Klimaschutz sollte ein Anteil von 100 % bereits bis deutlich vor 2040 angestrebt werden. Dazu muss das Ausbautempo allerdings erheblich gesteigert werden. Das Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens ist mit dem niedrigen Zubau nicht möglich.

Hier nicht betrachtet sind die Verbrauchssektoren Wärme und Verkehr. Im Zug der als Sektorkopplung bekannten Transformation unseres Energiesystems wird der Stromverbrauch künftig zunehmen: Wärmepumpen und Elektromobilität bieten Alternativen ohne fossile Energieträger. Der Ausbau der Erneuerbaren muss künftig auch mit diesem steigenden Bedarf mithalten.

Bis Anfang der 1990er-Jahre hatte nur eine regenerative Quelle in Deutschland einen bedeutenden Anteil an der Stromerzeugung: die Wasserkraft. Während der Anteil der Wasserkraft Mitte des 20. Jahrhunderts noch deutlich über 20 Prozent betragen hat, ist dieser Anteil in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund des stark gestiegenen Verbrauchs trotz weiteren Ausbaus der Wasserkraft zurückgegangen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat die Windkraft einen spürbaren Anteil an der regenerativen Erzeugung erlangt. Im Jahr 2004 hat sie die Wasserkraft als wichtigste regenerative Energiequelle abgelöst und ist seitdem unangefochten auf Platz 1. Im Jahr 2007 kam erstmals die Stromerzeugung aus Biomasse vor der Wasserkraft auf den zweiten Platz. Im Jahr 2012 hat auch die Photovoltaik die Wasserkraft und im Jahr 2022 die Biomasse überholt. Im Jahr 2014 produzierten die erneuerbaren Energien erstmals mehr Strom als die Braunkohle. Konven­tionelle Kraft­werke werden immer mehr zurück­gedrängt, so dass diese ihre Erzeugungs­mengen nur über einen verstärkten Export aufrechterhalten können.

Die folgende Tabelle und Grafik zeigen die jeweilige absolute Erzeugung der jeweiligen regenerativen Energiequellen in Deutschland seit 1990.

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Regenerative Strom­erzeugung in Deutschland seit 1990
Grafik zur Statistik: Regenerative Stromerzeugung in Deutschland

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Regenerative Stromerzeugung in Deutschland
Jahr Wasser­kraft1,A
in TWh
Wind onshoreA
in TWh
Wind offshoreA
in TWh
202217,1102,725,4
202119,790,324,4
202018,7104,827,3
201920,1101,224,7
201818,190,519,5
201720,288,017,7
201620,567,712,3
201519,072,38,3
201419,657,01,5
201323,051,80,9
201221,850,90,7
201117,749,30,6
201021,038,40,2
200919,039,40,0
200820,441,40,0
200721,240,50,0
200620,031,30,0
200519,627,80,0
200420,726,00,0
200318,319,10,0
200223,715,8
200123,210,5
200024,99,5
199920,75,5
199819,04,5
199719,03,0
199618,82,0
199521,61,5
199420,20,9
199319,00,6
199218,60,3
199115,90,1
199019,7k.A.
Quellen und Anmerkungen:

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Regenerative Stromerzeugung in Deutschland
Jahr Bio­masse2,A
in TWh
Photo­voltaikA
in TWh
Geo­thermieA
in TWh
202249,760,70,3
202150,049,30,2
202050,949,50,2
201950,145,20,2
201850,844,30,2
201750,938,80,2
201650,937,60,2
201550,338,10,1
201448,335,40,1
201345,530,60,1
201243,226,70,0
201136,920,00,0
201033,912,00,0
200930,96,70,0
200828,04,50,0
200724,63,10,0
200618,92,30,0
200514,71,30,0
200410,60,60,0
20038,90,30,0
20026,40,20,0
20015,20,10,0
20003,40,00,0
19992,90,0
19982,70,0
19972,30,0
19962,10,0
19952,00,0
19941,90,0
19931,70,0
19921,60,0
19911,50,0
1990k.A.k.A.
Quellen und Anmerkungen:

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Stromerzeugung und regenerativer Anteil in Deutschland seit 1990
JahrSumme Regene­rativA
in TWh
Brutto­strom­ver­brauch exkl. PSE3,A
in TWh
Rege­nera­tiver An­teilB
in %
2022255,9549,846,5
2021233,9565,341,4
2020251,5549,245,8
2019241,6569,642,4
2018223,3586,038,1
2017215,7593,836,3
2016189,1593,031,9
2015188,1592,831,7
2014161,9586,827,6
2013151,9599,725,3
2012143,4602,323,8
2011124,4603,320,6
2010105,4611,317,2
200996,1577,916,6
200894,4614,715,4
200789,4617,214,5
200672,6615,811,8
200563,4611,210,4
200458,0609,29,5
200346,7601,07,8
200246,1582,67,9
200138,9580,66,7
200037,9575,16,6
199929,2553,35,3
199826,2551,44,8
199724,2545,34,4
199623,0541,94,2
199525,1536,24,7
199423,0525,84,4
199321,2523,34,1
199220,5529,13,9
199117,5536,03,3
199019,7550,73,6
Quellen und Anmerkungen:

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