Den Energiekonzernen steht das Wasser bis zum Hals. RWE verkündete erstmals seit 60 Jahren einen Milliardenverlust.
Den anderen Energieriesen geht es wenig besser. Statt ambitioniert Solar- und Windkraftanlagen zu bauen, haben sie
konsequent auf Laufzeitverlängerungen von Kernkraftwerken und neue Kohlekraftwerke gesetzt. Daher fand die Energiewende
bisher ohne die Energiekonzerne statt. Für 2012 weist RWE in Deutschland einen Anteil erneuerbarer Energien von gerade
einmal einem Prozent aus. 25 Prozent sind es inzwischen im Bundesdurchschnitt. Nun sitzen sie auf Kraftwerken, die keiner
mehr braucht. Das Überangebot lässt die Börsenstrompreise immer weiter abstürzen. Industriestrom ist in Deutschland
inzwischen so billig wie lange nicht mehr.
Viele Gemeinden, die einen erheblichen Teil der Aktien von RWE und Co. halten, geraten durch deren Niedergang zunehmend
finanziell unter Druck. Sinnvolle Maßnahmen zur Energiewende stehen bei der Regierung daher schon lange nicht mehr auf
der Prioritätenliste. Ziel der Reformen von Minister Gabriel ist, die Energiekonzerne zu retten, ohne dabei die
Industriestrompreise steigen zu lassen. Eine radikale Drosselung des Ausbaus erneuerbarer Energien soll den Energieriesen
die nötige Zeit verschaffen, um ihre neu gebauten Kohlemeiler doch noch in die Gewinnzone zu bringen. Neue Stromtrassen
sollen den immer schwerer zu vermarktenden Kohlestrom bis nach Bayern bringen. Die private Konkurrenz wird ausgebremst:
Wer künftig Solarstrom von seiner Scheune oder seinem Gewerbebetrieb selbst nutzt, soll eine Eigenverbrauchsumlage zahlen.
Der Kraftwerkseigenverbrauch in Kohle- und Atomkraftwerken bleibt weiter umlagefrei.
Dabei würde eine Umlage auf den Kraftwerkseigenverbrauch bis zu zwei Milliarden Euro in die Kassen spülen und die
Haushaltsstrompreise spürbar reduzieren. Diese dienen zwar als Argument für die Reformen, wirklich senken will sie aber
niemand. Auch die künftigen Generationen bleiben bei dem Spiel auf der Strecke. Klimaschutz hat in Deutschland ausgedient.
Die Kohlendioxidemissionen steigen durch die zunehmende Kohleverstromung seit zwei Jahren wieder an. Unsere Vorreiterrolle
bei den Zukunftstechnologien ist ebenfalls in Gefahr. China hat 2013 bereits fünfmal so viel Solar- und Windkraftanlagen
errichtet wie Deutschland. Wir haben hingegen den Solarenergiezubau mehr als halbiert und damit 40 000 Arbeitsplätze
in der Solarbranche vernichtet. Statt intensiv auf heimische erneuerbare Energien zu setzen und uns damit von politisch
problematischen Staaten unabhängig zu machen, geben wir weiterhin Jahr für Jahr 100 Milliarden Euro für Energieimporte aus.
Wir brauchen in Deutschland endlich mutige Politiker, die Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien machen. Das
funktioniert nur mit einem Ausstiegsplan aus der Kohlenutzung, notfalls über eine Abwrackprämie. Nicht zukunftsfähige
Energiekonzerne müssen zur Not abgewickelt und der Strukturwandel in den Regionen sozialverträglich abgefedert werden.
Nur wenn wir diese Mammutaufgabe erledigen, kann Deutschland seine Führungsrolle bei den Zukunftstechnologien behaupten
und durch wirksame Klimaschutzmaßnahmen die Lebensgrundlagen unserer Kinder erhalten.
In verschiedenen Print-, Radio- und TV-Interviews nimmt Volker Quaschning Stellung zu aktuellen Fragen über die Energiewende und eine klimaverträgliche Energieversorgung. mehr...
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