erschienen in der Zeitschrift joule 6/2016, S.25.
Immer wenn der Klimaschutz und die Energiewende an Fahrt aufnehmen sollen, fokussiert sich die Diskussion am Ende genau auf
eine Frage: "Was wird uns denn das kosten, können wir uns denn das überhaupt leisten und wer soll das denn alles bezahlen?"
Seit Jahrzehnten versuchen Zauderer und Gegner der Energiewende das Engagement mit dem Kostenargument im Keim zu ersticken.
"Wird schon nicht so teuer und wir sind ja schließlich die Guten", lautet dann meist die reflexartige Antwort.
Doch diese Antwort ist falsch. Lasst uns künftig fragen "Was kostet es denn, wenn wir keine Energiewende machen?". Alleine
1,17 Billionen Euro haben wir von 1990 bis 2015 für den Import von Erdöl, Erdgas und Kohle ausgegeben. Im Gegensatz zu den
Investitionen in die Energiewende, die Großteils in Deutschland ausgegeben werden, fließt dieses Geld ins Ausland und dort
nicht selten an wenig honorable Geschäftspartner. Meinen wir den Kampf gegen die globale Erwärmung und unser Bekenntnis
zum Pariser Klimaschutzabkommen ernst, muss unsere Energieversorgung bis 2040 bereits vollständig durch erneuerbare
Energien abgedeckt werden.
Setzen wir konstant auf fossile Energieträger, würden bis zum Jahr 2040 noch einmal mehr als eine Billionen Euro für
deren Import anfallen. Hinzu kommen die Kosten für die Inlandsförderung und den Betrieb fossiler Kraftwerke. Und dann müssen
wir noch die immensen Kosten der Luftschadstoffe und die Klimafolgekosten tragen. Zehntausende Krankheitsfälle und Todesopfer
gehen pro Jahr allein in Deutschland auf das Konto der Abgase fossiler Brennstoffe. Die jährlichen Kosten von gut 20 Milliarden
Euro zahlen wir dafür nicht über die Stromrechnung, sondern über Krankenkassenbeträge, Steuerausfälle und sehr viel
persönliches Leid. Zusätzlich müssten wir dieses Jahr rund 70 Milliarden Euro zurücklegen, um die Klimafolgekosten
begleichen zu können.
Summieren wir alle zu erwartenden Kosten von 2016 bis 2040 auf, würde es uns über 5 Billionen Euro kosten, jetzt mit
der Energiewende aufzuhören. Vor gut drei Jahren versuchte Umweltminister Altmaier mit einer Horrorzahl Stimmung gegen einen
schnellen Ausbau Erneuerbarer zu machen: Rund 1 Billionen Euro sollte nach seiner Rechnung die Energiewende kosten. Ich
hielt die Zahl damals schon für zu niedrig. Es dürfte uns aber kaum gelingen, 5 Billionen Euro für die Energiewende zu
verpulvern. Jeder Euro, der in eine schnelle Energiewende investiert wird, spart also richtig Geld. Wir sollten daher alle
lautstark ein Ende der Geldvernichtung durch die Nutzung fossiler Energien fordern.
Eine Vielzahl an Artikeln behandelt aktuelle Themen der Energiepolitik, des Klimaschutzes und des Einsatzes erneuerbarer Energien.
In verschiedenen Print-, Radio- und TV-Interviews nimmt Volker Quaschning Stellung zu aktuellen Fragen über die Energiewende und eine klimaverträgliche Energieversorgung.
Im Jahr 2022 konnte weltweit mehr als 1000 GW installierter PV-Leistung gezählt werden. Deutschland stand bei der installierten Leistung lange Jahre mit Abstand vorne. Durch den Einfluss der Politik hat Deutschland diese Voreiterrolle inzwischen abgegeben. Der deutsche Markt ist im internationalen Vergleich inzwischen nur noch von untergeordneter Bedeutung. Andere Märkte wie China, Japan oder die USA entwickeln sich wesentlich dynamischer. Bereits im Jahr 2015 wird Deutschland seine Spitzenposition an China abgeben.
Gibt es Alternativen zum Verbrot von Verbrennern in Fahrzeugen und Heizungen? Anke Plättner diskutiert mit ihren Gästen Jana Schimke (CDU, MdB, Wirtschaft- und Mittelstandsunion), Lisa Badum (B'90/Die Grünen, MdB Ausschuss Klimaschutz und Energie), Prof. Volker Quaschning (Energieexperte, Autor) und Sven Höppner (Vorsitzender Energiepolitische Kommission Die Familienunternehmer). Dabei zeigen sich die Schwächen in der Klimaschutzstrategie der CDU.
Antworten auf die häufigsten Fragen zu Energiewende und Klimakrise.