Umweltauswirkungen von Kohlekraftwerken in Deutschland
Kohlekraftwerke zählen zu den größten Verursachern von Umweltschäden in Deutschland. Bei der Stromerzeugung betrugen die
Kohlendioxidemissionen im Jahr 2018 insgesamt 269 Mt. Das entspricht rund 30 % der deutschen Treibhausgasemissionen.
Der überwiegende Anteil (77 %) davon stammte von den deutschen Braun- und Steinkohlekraftwerken, wobei nur 36 % des deutschen Strombedarfs aus Kohlekraft gedeckt wurde.
Die Kohlekraftwerke in Deutschland sind entscheidend für den Ausstoß von Kohlendioxid und damit für den Treibhauseffekt verantwortlich.
Kohlekraftwerke erweisen sich auch zunehmend als Bremsklotz für eine schnelle Energiewende. Vor allem Braunkohlekraftwerke
arbeiten oft als Grundlastkraftwerke und sind nur eingeschränkt regelbar. Damit können sie mittelfristig nicht die notwendige
Reservekapazität für eine Energieversorgung mit einem hohen Anteil fluktuierender Photovoltaik- und Windkraftwerke liefern.
Neben klimaschädlichem Kohlendioxid emittieren Kohlekraftwerke auch eine ganze Palette anderer Schadstoffe wie Schwefeldioxid,
Stickoxide, Kohlenmonoxid, Quecksilber oder Arsen. Kohlekraftwerke sind dabei für einen Großteil aller Quecksilberemissionen
in Deutschland verantwortlich. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 8250 kg Quecksilber emittiert. Alleine das Braunkohlekraftwerk
Jänschwalde in der Nähe von Cottbus in Brandenburg emittierte davon 672 kg. Die Schadstoffe sind für eine Vielzahl an Erkrankungen
und auch Todesfälle verantwortlich. Nach einer Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2013 gingen rund 3100 frühzeitige Todesfälle in
Europa auf das Konto der deutschen Kohlekraftwerke.
Das Kraftwerk Jänschwalde ist dabei das deutsche Braunkohlekraftwerk mit den höchsten Emissionen. 373 Todesfälle
sollen laut Greenpeace-Studie allein durch den Schadstoffausstoß dieses Kraftwerks entstehen. Exemplarisch werden daher
im Folgenden Umweltdaten des Kraftwerks Jänschwalde näher vorgestellt.
Wegen den enormen Auswirkungen auf den Treibhauseffekt, dem massiven Schadstoffausstoß und den damit verbundenen enormen
Gesundheitsschäden sollte eine verantwortungsvolle Energie- und Umweltpolitik den schnellstmöglichen Verzicht der Kohlenutzung
in Deutschland zum Ziel haben. Erneuerbare Energien könnten in wenigen Jahren den dafür nötigen Ersatz liefern.
Umweltfakten zum Kraftwerk Jänschwalde
Eine Energiesparlampe darf maximal 2,5 mg Quecksilber enthalten. Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde emittiert pro Jahr so viel Quecksilber in die Luft wie maximal in 268 Millionen Energiesparlampen enthalten ist.
Die jährlichen Kohlendioxidemissionen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde würden ausreichen, um Berlin 13 Meter tief im Kohlendioxid versinken zu lassen.
Das Kraftwerke Jänschwalde erzeugte im Jahr 2017 mehr als 3 Prozent aller Kohlendioxidemissionen Deutschlands.
Das Kraftwerk Jänschwalde erzeugte im Jahr 2017 1,5 mal so viel Kohlendioxid wie ganz Kenia mit seinen 47 Millionen Einwohnern.
300 mg Quecksilber gelten als tödliche Dosis. Das Kraftwerk Jänschwalde emittiert pro Jahr weit mehr als 2 Millionen mal so viel
Das Kraftwerk Jänschwalde ist für 8,1 Prozent der gesamten deutschen Quecksilberemissionen verantwortlich.
Freisetzung von Schadstoffen des Kraftwerks Jänschwalde in die Luft
Greenpeace: Tod aus dem Schlot - Wie Kohlekraftwerke unsere Gesundheit ruinieren. Greenpeace, Hamburg, 2013.
Umweltbundesamt: Emissionsentwicklung 1990 - 2018 für Schwermetalle https://www.umweltbundesamt.de..., abgerufen am 29.04.2020
Umweltbundesamt: Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix 1990 -2019 https://www.umweltbundesamt.de..., abgerufen am 29.04.2020
Umweltbundesamt: Schadstoffdatenbank, Kraftwerk Jänschwalde thru.de. www.thru.de..., abgerufen am 29.04.2020
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