Eine Millionen Elektroautos sollen nach den Versprechungen der Bundesregierung bis 2020 auf deutschen
Straßen rollen. Das ist auch dringend nötig. Wollen wir die globale Erwärmung gemäß den Pariser Klimabeschlüssen auf 1,5 °C
begrenzen, muss unsere Energieversorgung bereits in 30 Jahren ganz ohne fossile Energien funktionieren. Das bedeutet
das Ende der Produktion von Benzin- und Dieselautos in spätestens 20 Jahren. Die Realität sieht allerdings ganz anders aus.
2015 wurden in Deutschland gerade einmal 12363 Elektroautos zugelassen.
Um das zu ändern, will die Bundesregierung nun richtig Geld in die Hand nehmen. Mit 5000 € soll der Kauf eines
E-Fahrzeugs subventioniert werden. Auch die Opposition ist dafür grundsätzlich offen. Die Prämie sollen auch Hybridfahrzeuge
erhalten. In den Genuss käme dann beispielsweise auch der Porsche Panamera. Mit 416 PS bringt das Auto mehr Leistung auf
die Straße als der Sherman-Panzer im Zweiten Weltkrieg. Dafür kann der mehr als 100000 € teure Porsche die ersten 36 Kilometer
elektrisch zurücklegen. Auf einer Fahrt von Berlin nach München reicht das gerade bis zur Stadtgrenze. Danach verheizt der
2-Tonnen-Koloss bei flotter Fahrt mehr Sprit als zwei oder drei nicht subventionierte Benzin-Kleinwagen. Von Alternativen
wie der Bahn brauchen wir hier erst gar nicht zu reden. Mit Klimaschutz hat das Ganze überhaupt nichts zu tun.
Dabei gibt es gute Gründe, bei der deutschen Elektromobilität endlich richtig Gas zu geben. Die exportabhängigen
deutschen Automobilkonzerne drohen den Anschluss an Trendsetter wie Tesla zu verlieren. Die Produktion der benötigten
Batterien findet bereits heute nahezu ausschließlich in Asien und den USA statt. Mit dem Batteriezukauf verlieren die deutschen
Hersteller aber auch einen größeren Teil der Wertschöpfung und wartungsarme E-Fahrzeuge zerstören auch noch das lukrative
Werkstattgeschäft. Das erklärt deren halbherziges Bekenntnis zur Elektromobilität.
Eine Verschärfung der CO2-Grenzwerte, Klimaschutzabgaben basierend auf realitätsnahen Fahrzyklen und ein Fahrverbot
von Verbrennungsmotoren in abgasgeplagten Innenstädten könnten die Hersteller zwingen, ihre Modellpolitik ganz ohne
staatliche Steuermilliarden radikal zu ändern. Anstatt sinnlose Luxusgeschenke zu verteilen, sollte die Regierung lieber
eine engmaschige und flächendeckende Ladeinfrastruktur finanzieren, die nur mit erneuerbaren Energien versorgt wird.
Damit ließe sich wirklich eine Innovationslawine im Autoland Deutschland lostreten und nebenbei auch noch das Klima retten.
Doch dafür bräuchten wir mutige und weitsichtige Politiker.
In verschiedenen Print-, Radio- und TV-Interviews nimmt Volker Quaschning Stellung zu aktuellen Fragen über die Energiewende und eine klimaverträgliche Energieversorgung. mehr...
Die Anti-Windkraftbewegung warnt schon lange von gesundheitsschädlichem Infraschall von Windkraftanlagen und das ZDF produziert eine reißerische Sendung zum Thema. Wir machen den Fakten-Check. Senden Windkraftanlagen wirklich gefährlichen Infraschall aus oder ist das ein Scheinargument, mit dem völlig unbegründet Ängste geschürt werden sollen, um beim Windenergieausbau und der Energiewende Sand ins Getriebe zu streuen?
mehr...
Photovoltaik und Windkraft erzeugen bereits heute mehr Strom als Kohle und Atomkraft. Zum Stoppen der Klimakrise müssen sie aber künftig den Löwenanteil unserer Energieversorgung abdecken. Gibt es Alternativen, geht das überhaupt, welcher Speicherbedarf entsteht oder drohen sogar Blackouts und welche Chancen haben wir mit einer schnellen Energiewende?
mehr...
Die umstrittene Erdgas-Pipeline Nordstream2 soll noch in diesem Jahr russisches Gas nach Deutschland liefern. Befürworter sprechen von einer nötigen Brückentechnologie für die Energiewende. Aber stimmt das? Ist Erdgas wirklich eine Brücke oder ist es am Ende nicht fast genau klimaschädlich wie die Kohle, welche Rolle spielen Lobbyisten beim Ausbau der Erdgasinfrastruktur und was sind dann die Alternativen?
mehr...